Aus dem Rebberg
Was hat der Regenwurm mit gutem Wein zu tun?
Schon seit Längerem wollte ich was über das Bodenleben schreiben. Der Regenwurm ist einer der prominentesten Vertreter und auch einer der nützlichsten Bewohner im Boden. Der Regenwurm hilft dem Menschen als Bodenverbesserer und Fruchtbarkeitsgarant. Er frisst sich durch den Boden und in den kleinen Gängen, die er bohrt, kommt dann Luft und Wasser besser in den Boden. In den vertikal gebohrten Gängen können auch Pflanzenwurzeln schneller in die Tiefe wachsen.
Aber das Beste ist, was der Regenwurm ausscheidet. Mit Hilfe von Mikroorganismen wandelt er pflanzliche Rückstände im Boden in neue Nährstoffe um, die allen Pflanzen als natürlicher Dünger dienen. Die Regenwürmer, die Baumeister fruchtbarer Böden, leisten dabei Erstaunliches.
Ein Regenwurm baut ein Gangsystem von bis zu 400 m Länge und lockert so den Boden. Bereits Darwin berechnete das Leistungsvermögen der Regenwürmer auf 45 Tonnen Wurmkot pro Hektar und Jahr. Bei einem intakten Boden mit einer Population von 100 bis 400 Regenwürmer pro Quadratmeter gehen heutige Schätzungen sogar von bis zu 100 Tonnen pro Hektar aus.
Die französische Bauernweisheit bringt es auf den Punkt: „Der liebe Gott weiß, wie man fruchtbare Erde macht, und er hat sein Geheimnis den Regenwürmern anvertraut.“
Eribert Benz (Mai 2010)